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Jan 13, 2008 - Umzug

Umzug

Es ist endlich Sonntag. Wir haben die Tage rückwärts gezählt, so sehr freuen wir uns darauf unseren kleinen Hund abholen zu können. Nach dem unerwarteten Tod unseres American-Staffordshire-Terriers „Gustav“ Anfang Dezember war es so leer und traurig im Haus geworden. Sicherlich wird es eine große Umstellung für uns. Nach 12 Jahren wieder einen Welpen im Haus und dann so einen Winzling. Da müssen wir uns alle umstellen, dass bloß keiner versehentlich auf den kleinen Wusel tritt. Hoffentlich ist er in den letzen zwei Wochen noch gut gewachsen. Für die Fahrt haben wir Vari-Kennel Flugbox gekauft und mit Decken und einem weichen, kleinen Welpenkörbchen ausgepolstert. Damit „Churchill“ nicht so weit von uns entfernt sein würde haben wir die Flugbox auf der Rücksitzbank gesichert. Huups, da holt mich meine Züchterin doch einfach so aus dem Welpenauslauf, wo ich gerade mit meinen Geschwistern rumtobe. Ich bin voller Sägespäne vom Boden und noch gar nicht fertig „mit spielen“. Einfach so werde ich in den großen Flur getragen und auf die kalten Fliesen gesetzt. Und am anderen Ende knien meine neuen Menschen. Ja gut und schön, aber da habe ich jetzt gerade keine Zeit für – ich will zurück weiter spielen! Aber rums bin ich eingefangen und sitze auf dem Gipsarm meines neuen Chef Klaus. Na gut, wenn es denn sein muss………Irgendwie kommt mir die Zeit endlos vor. Die trinken Kaffee, schieben Zettel, Impf- und Wurmkurpässe über den Tisch und meine Ablösesumme wird bezahlt. Ja, Ablösesumme, ich werde schließlich mal ein Spitzensportler – ganz sicher! Dann versucht Frauchen mir ein Welpenhalsband anzulegen. Hey, das ist viel zu groß, da könnt ihr einen Bauchgurt für mich draus basteln. Christiane Lindenberg drückt mich noch einmal so seltsam und gibt mir meinen Schmuseteddy. Dann geht es nach draussen. Da soll ich noch mal Pipi im Gras machen bevor wir losfahren. Sind die verrückt? Ich pissel doch nicht in Gras. Das kenne ich, das ist nass und eklig und matschig und macht gar keinen Sapß. Die letzten 4 Wochen war nur Mistwetter. Dauerregen, Schnee, Kälte und wieder Dauerregen. Ich bin ein Winterwelpe; war doch nur 2 x draussen und da soll ich jetzt auf dieses blöde, kalte und nasse Grün pisseln, nee, bestimmt nicht. Und meine Geschwister und die anderen vielen Hunde sind auch gar nicht dabei. Ich bin unglücklich. Aber meine Leute haben das gemerkt und so  kuschele ich doch schnell wieder gemütlich auf dem Gipsarm von Klaus. Mal ganz lieb bleiben, dann brauche ich bestimmt nicht in diese blöde Box, die ich da im Auto gesehen habe und siehe da: Ich sitze vorne auf dem Schoss und die Box bleibt leer. Vor lauter Stress und Aufregung schlafe ich bereits an der ersten Kreuzung ein. Dabei wollte ich mir doch den Weg merken, damit ich zur Not wieder zu meinem alten zu Hause finde. Ich werde erst wieder wach, als wir im Dunkeln vor einem fremden Haus stehen. Es regnet schon wieder in Strömen. Wir steigen aus und gehen ins Haus. Ah, hier ist hell und schön warm. Was machen die denn jetzt. Klaus trägt mich nach draussen und setzt mich im Regen auf dieses blöde, nasse Grün und faselt was von „Pipi machen“. Habe ich doch schon vor der Abfahrt erklärt, dass tu ich nicht. Wieder drin mache ich meine erste Pfütze auf dem warmen, weichen Nepalteppich 🙂 und dann gehe ich schlafen mit meinem Teddy im neuen Körbchen auf der Couch.