Auch wenn meine Schwester Lilly nicht dabei ist, habe ich mich doch amüsiert in meinem Kurzurlaub an der Ostsee. Wie immer brauchte ich seit der Ankunft kein Halsband und keine Leine mehr. Schließlich weiß ich ja wohin ich gehöre und laufe nicht weit weg. Und diesmal gab es einen ganz besonderen Unterhaltungspunkt für Terrier am Dünenhaus. Die Katze des Hotels von nebenan! Immer wieder trieb sich sich bei uns rum und ich habe mich natürlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit liebevoll um sie gekümmert *grins*
Unsere Tage gestalten sich in Hohwacht eigentlich immer gleich. Frühmorgens kontrolliere ich erstmal den gesamten Strandabschnitt im Schnelldurchgang. 

Dann ein kurzer Zwischenstop um den Mädels am Strand meine Aufwartung zu machen und ihnen zu sagen, wie lange ich diesmal da bin: 

Recht langweilige Truppe oder? Aber was will man in Hohwacht schon erwarten im Mai sind halt fast nur Rentner(hunde) zu Gast. Dabei müßte ich mit meinem neuen Profistyling von Matthias Klengler doch eigentlich auch ein paar junge Mädels aufreissen können . Aber es sollte halt diesmal nicht sein. So besuchte ich jeden Tag artig dieses nette Damenkränzchen. 

Nach dieser Vormittagsrunde  kuscheln wir uns alle drei immer ins warme Doppelbett und schlafen bis zum späten Nachmittag. So erholt man sich richtig!

Liebes Schwesterchen Lilly,

Aber ich habe dich nicht gefunden. Traurig wollte ich zum Haus zurück. Wir sind dann noch im Sonnenaufgang die Steilküste entlang spaziert und Sabine hat mir unterwegs erklärt, warum ich nicht am richtigen Meer bin und dich gar nicht treffen werde. Na ja, verstehen kann ich sie ja, aber trotzdem hätte ich so gerne wiedergesehen und mit dir wieder so herrlich viel gespielt und getobt. Was haben wir doch im Oktober schon gemeinsam für tolle Dinge erlebt und es gibt noch soviel für uns gemeinsam zu erforschen. Diesmal ging unsere Fahrt halt nur für drei Tage bis zur Ostsee an die Hohwachter Bucht. Klar kannte ich das hier schon alles vom meinem ersten Urlaub. Trotzdem habe ich das verwechselt, vielleicht weil ich mir so sehr wünschte diese Ostsee wäre unser beider Meer.

Freitagnachmittag besserte sich meine Stimmung dann doch noch. Ich habe noch nette einheimische Hunde kennengelernt und so eine blöde Katze zum verjagen gab es auch. Außerdem brauche ich ja nie eine Leine, da unser Strandabschnitt, der Weg zum Supermarkt und zum Restaurant Seaside Lounge praktisch autofrei sind.

Endlich hatten wir mal wieder Zeit für einen netten Ausflug mit Freunden. Mit den Mali-Mädels Coca und Dick war ich bei herrlich warmem, sonnigem Frühlingswetter am Hundeplatz in Coesfeld verabredet. Wir hatten uns schon länger Zeit nicht gesehen. Da mußte ich mit meiner besten Freundin Dick erstmal einige Runden auf dem Platz drehen.

Angeberin Dick – mit "Köpper" ins Wasser

Sowas kann ich noch nicht.	Dafür habe ich erstmal den See aufgeräumt.

Gemeinsam auf Balljagd. Ich war im Wasser auch mal früher am Ball wie Dick..

… aber wie bitte schön soll ich das Riesenballdings in mein Maul bekommen? Da lasse ich lieber mein große Freundin Dick den Rücktransport ans Ufer übernehmen.

Tut so eine Ablühlung gut. Guckt mal was Coca da hinten die ganze Zeit am anderen Ende des See treibt – an dem Schlammcatchen beteiligen wir Beide uns aber nicht. Dick und ich sind schließlich ordentliche Hunde.

Hallo Freunde,

ich habe euch ja einige Zeit  lang sehr vernachlässigt. Ihr müßt entschuldigen, aber ich war viel unterwegs. Meine Leute sind ja Jäger und haben diesen Winter noch die Ausbildung für den Falknerjagdschein gemacht. Klaus und Sabine haben ganz viel und fleissig gelernt. Daher hatte Sabine auch wenig Zeit als Schreibkraft für mich und meine Berichte zur Verfügung zu stehen. Dafür bin ich aber in den Genuss gekommen einige Beizjagden begleiten zu dürfen und auch schon mal mein Talent als Stöberjagdhund unter Beweis zu stellen. Ich war ganz stolz. Sehr viele Falkner haben mich gelobt. Ich wäre ein aussergewöhnlich Terrier – hart im Gebüsch unterwegs und trotzdem führig und gehorsam. Die haben alle noch keinen Parson Russell Terrier aus meinem Zwinger Rednock erlebt! Da ist das außergewöhnliche Standard – gute Terrier mit dem englischen "will to please". So habe ich auch von ganz alleine sofort verstanden, dass die Vögel auf der Faust und beim Jagdflug keine Spielkameraden oder Beute für mich sind, sondern unsere Jagdgefährten.

Beizjagden mit dem Habicht auf Kaninchen sind eine spannende aber auch anstrengende Sache. An so einem Jagdtag haben wir uns oft stundenlang durch dichtes Gestrüpp und Dornen an den Feldrändern gekämpft um die Kaninchen aufzuspüren und die Habichte an Beute zu bringen. Bei jedem Wetter waren wir unterwegs, bei strahlender Wintersonne aber auch auch in dickem Schneegestöber. Gut, dass Sabine mich im Winter nicht so kurz getrimmt hat. Mein harsches Rauhaar schützt gut vor Kälte, Nässe und Dornen. Leider konnte ich noch nicht zu einem Jagderfolg beitragen. Es ist Sitte, dass immer nur der Hund des Falkners frei arbeitet, dessen Habicht auch mit dem Jagdflug dran ist. Und wir haben ja noch keinen eigenen fliegenden Jagdkumpan. So habe ich immer nur hinter dem Treiben oder auf dem Rückweg am Ende der Beizjagd arbeiten dürfen. Aber auch das hat superviel Spaß gemacht! Ich freue mich auf diesen Herbst, wenn ich für unseren Rothabicht die Kaninchen aus der Deckung scheuchen darf. Das kann ich nämlich schon richtig gut – sagt Sabine. Und die lobt mich eigentlich nur sehr spärlich, also wird was dran sein.

Ich beim Beizvogelappell bei der Landesverbandsbeize des Deutschen Falkenorden in Bendorf/Koblenz.	Hier geht es mit den Falkner und ihren Habichten los ins Revier.

Schau Klaus, sag schnell den Falkner "Bescheid"  – Da vorne wimmelt es von Kaninchen.

Sabine und ich als Frettchenträger. So ganz kann ich mich mit den Frettchen-Tieren  noch nicht anfreunden…seltsame Tierchen, pennen zwischendurch einfach in ihren Kisten.	So perfekt muss ich das in der nächsten Jagdsaison auch machen. Deutsch-Drahthaar Hündin Finja stöbert für das Habichtsweib von Dirk die Kaninchen aus dem Gestrüpp.

Viele Stunden durch so ein Dickicht, da können Hund und Falkner abends gut schlafen.	Habicht Merlin mit erbeutetem Kaninchen

Ich im Abendlicht nach einem langen Jagdtag. Bin ich ein glücklicher Hund! Mein Rauhaar-Fell ist übrigens superpraktisch. Sabine sagt es ist quasi selbstreinigend, der Dreck fällt einfach so wieder raus und ich sehe immer gut aus. Und die Blutkrusten von meinen Kratzern aus den Brombeergestrüppen hat Sabine schon weggemacht. Nur an meiner Ohrspitze sieht man noch rote Spuren.

Juhhuuu! Heute war endlich mal wieder Spielstunde mit meiner Freundin Bonnie. Die ist vielleicht gewachsen. Gerade mal sieben Monate alt ist sie jetzt und ich kann lässig unter ihr durchhuschen. Eigentlich wollte Sabine einige schöne "Bernhardiner im Schnee"  Fotos machen. Aber Bonnie und ich haben das natürlich ignoriert und sind einfach lustig rumgetobt. Wer hat bei so einem tollen Wetter schon Spaß auf Posing.

Hehe, schnell mein Häschen in Sicherheit bringen – das teile ich nicht.

Uuuhhh, Bonnie holt auf…

Jetzt muss ich aber Vollgas geben.

Wie soll ich bei dieser Schrittlänge denn gewinnen? Am Rande: Hat meine Bonnie nicht niedliche Pfötchen?

Das fand ich dann gar nicht lustig. Als der Jungspund Bonnie müde wurde und ich meinen Geschwindigkeitsvorteil voll ausspielen konnte, da hält sich mich einfach an der Rute fest! Wisst ihr, wie man sich fühlt, wenn 50 kg Bernhardiner an einem hängen?

Das neue Jahr fängt ja gut an. Ich bin lädiert und schone meinen linken Vorderlauf. Die Aussenkralle und die Zehe sind langsam dick und lila geworden, so dass Sabine und Klaus mit mir an Neujahr zum Tierarzt fahren mussten. Zum Glück kenne ich ja meine Tierärzte Volker und Heike sehr gut und da ich so ein Netter bin darf ich auch an einem Feiertag kommen.

Erst hat Heike meine Pfote gründlich untersucht. Ihre Diagnose ist zum Glück nicht so schlimm. Ich habe mir die Kralle umgeknickt und dazu einen Krallenbettentzündung. Bekommen wir alles wieder heile, sagte Heike und tröstete mich.

Halt Stop, das finde ich jetzt aber doch nicht so gut. Heike schneidet mein wunderschönes Rauhhaar von der Zehe, damit die (wie ich inzwischen weiss äußerst eklige) Salbe besser an das Krallenbett geschmiert werden kann. Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, wie mir so ein Unglück überhaupt passieren konnte. Am Sonntag war ich eigentlich mit ein paar netten Hundemädels in Holland verabredet. Da die sich aber leider verspätet haben und meine Leute nicht so viel Zeit hatten, sind wir nur kurz ins Haaksbergener Venn gefahren. Irgendwie fand ich es da nicht so dolle. Moor, Moor, gefrorenes Moor, gefrorene Matschwege und gar nix los da. Eine einzige Maus fand ich im Gras. Von Kaninchen keine Spur. Damit mir nicht ganz so langweilig war, hat Klaus mir meinen Ball geworfen.

Und schon war das Malheur passiert. Das Krallenbett hat ganz fürchterlich geblutet. Trotzdem bin ich noch den ganzen Spaziergang ohne zu Murren mitgegangen. Erst als sich die Zehe am Mittwoch anfing zu entzünden, da mußte ich doch schwächeln. Ich bin mir ganz sicher, irgendwo in Sabine schlauen Hundebüchern steht geschrieben, dass man Hund nicht auf gefrorenen Boden flitzen lässt. Da hätten die Beiden sich einfach dran halten sollen, dann hätte ich auch nicht zum Tierarzt zur Behandlung gemusst. Nur so besuchen tue ich Volker und Heike doch immer gerne.

Heute habe ich Besuch aus der Ferne bekommen. Mein Brüderchen Charly, genau genommen ist er nur mein Halbbruder, aber das schreibt sich so doof, ist mit seiner Freundin Elly von Frauchen Gerlinde bis zu uns gefahren worden. Er wohnt im schönen Sauerland. Sabine und Klaus wollten von Charly ein paar schöne Bilder für Gerlindes Internetseite machen. Natürlich sollten die Bilder draussen gemacht werden, was zu Folge hatte, dass ich erstmal im Auto sitzen bleiben mußte um nicht zu stören. Dbei störe ich nicht – ich greife immer nur unterstützend in die Motivgestaltung ein. Aber auch ohne mich klappte das mit den "Ausstellungsfotos" nicht so recht.

Das sind Charly und Elly, so sehen sie doch noch ganz brav aus.

Der weiche Sandboden war viel interessanter..	..und dann war Charly eh zu dreckig für Showfotos

Also auf zum Fliegerberg nach Borken. Da darf ich dann wenigstens mit. Ist das herrlich gewesen. Ein Ausflug mit so netten Freunden. Charly und Elly waren ganz begeistert von dem vielen Platz auf dem alten Flugfeld und dam Sandberg und dem Wald und meinen vielen Freunden.

Da biste platt mein Brüderchen – bei mir ist immer was los!

Wenn ich schon mal in der Bretagne bin, dann darf ein Ausflug in die alte Korsarenstadt St. Malo natürlich nicht fehlen. Lilly hat mir erzählt, dass es dort bei Ebbe einen riesigen Strand zum Toben und Rennen gibt. So haben wir uns gerne auf die Reise mit unseren Leuten gemacht. Aber irgendwas ist wohl falsch gelaufen. Lilly, die haben uns nicht verstanden! Wir sind kreuz und quer durch die Stadt gelaufen. An allen möglichen Geschäften haben Brigitte, Lillys Frauchen und Sabine eingekauft. Die große Kirche haben unsere Leute besichtigt und wir mußten draussen warten. SO haben wir uns einen Tag in St. Malo aber nicht vorgestellt. Dann nach all dem Touristengedönsel sind wir auch noch zigtausend Stufen an einer Wand hochgekraxelt.

Hoch hinauf sind wir gekraxelt.	Dabei warnen doch überall Schilder vor den Wellen.

Los Klaus, schmeiss schon den Ball.

Endlich wieder rennen. Es ist so toll in Frankreich.

Immer hat Lilly meinen Ball!

Nach soviel toben ist mein Schweisterchen ganz schön aus der Puste. (Und ich habe meinen Ball wieder)