Okt 19, 2008 - Bretagne

Lilly – Ich komme nach Frankreich!

Wir sind mal wieder auf großer Fahrt. Meine erste Reise in das malerische Hohwacht an der deutschen Ostsee war ja noch ein normaler Urlaub. Diesmal aber gab es einen ganz besonderen, außergewöhnlichen Grund – ich war von meiner Schwester Lilly in die Bretagne eingeladen. Seit wir acht Wochen alt waren habe ich sie nicht mehr gesehen. Stellt euch das mal vor, ich, der kleine Chilli reist in die große Welt um seine Schwester zu besuchen! Die ganze Woche vorher hat Sabine schon an mir rumgezupft damit ich in Frankreich ordentlich aussehe und direkt als erstes einen guten Eindruck mache.

 

Lilly Parson Russell Terrier Rednock
Seht mal, das ist meine Schwester Lilly.

Von der Fahrt habe ich nicht viel mitbekommen. Eins ist mir aber gewaltig aufgestoßen. Während der Fahrt durch Belgien rumpelte es ein paar Mal ganz fürchterlich. Die Belgier sollten dringenst ihre Autobahnen sanieren, wie soll ich mich bei diesem Gepoltere in meiner Flugbox mental auf den Urlaub vorbereiten? Ganz nebenbei war es bei unserem Zwischenstop an einer Tankstelle in Belgien einfach nur dreckig und runtergekommen, da bin ich echt enttäuscht. Ab dem Grenzübertritt nach Frankreich wandelte sich das Bild zum Glück sofort. Ordentliche Autobahnen, gepflegte Rastplätze, saubere Landschaft. Schon die Aussicht während der Fahrt war ein echtes Erlebnis. Riesige Feldreviere habe ich gesehen und überall wurde gejagt – welch eine herrliche Sonntagsbeschäftigung. Als wir uns der Normandie näherten änderte sich das Landschaftsbild. Kleine, abwechslungsreiche Feldfluren mit vielen Heckenstreifen wechselten sich mit großen Obstbaumwiesen ab. Die meiste Zeit habe ich jedoch selig geratzt. Ich musste ja die in Belgien verlorene Ruhe nachholen. An jeder der Mautstationen an denen die lästige, aber berechtigte, „peage“ kassiert wurde, habe ich aber mal für einige Zeit meinen Kopf gehoben.

Als wir die Brücke „Pont de Normandie“ querten schnupperte ich das erste Mal die salzige Meerluft. Ja, Strand, Wasser, Wind, das wird bestimmt ein toller Urlaub. Diesmal sogar mit einer netten Spielgefährten, die mich sicherlich schon erwartete.

Aber was soll das? Hey, Leute wir sind noch gar nicht in Cancale und ihr fahrt von der Autobahn ab? Das gibt es doch gar nicht. Ich bin verabredet und Klaus und Sabine machen einen Zwischenstop in Deauville. So einem Luxusort in der Normandie. Was soll ich da? Nachdem wir im Hotel L´Amiraute eingecheckt hatten, haben Sabine und Klaus unsere Wertsachen im Hotelzimmer verstaut. Jetzt sollte es auf den mir versprochenen Spaziergang gehen, aber was machten wir – fahren mit dem Aufzug in das 4. Stockwerk und steigen in so einen Glaskasten. Cool, das war ein Zug, der oben durch die Luft fährt. Er verbindet die beiden Hotelkomplexe miteinander und man hat eine fantastische Aussicht über ein Flusstal.

Das Hotel bietet ein ganz besonderes Programm für Terrier aller Art. Es leben jede Menge halbwilde Katzen auf der parkähnlichen Anlage. Rotzefrech sonnten die sich auf dem Asphalt obwohl ich mich schon in bedrohliche Nähe positioniert hatte. Ach, so ein Mist – im Gegensatz zur Freiheit zuhause hänge ich hier an dieser blöden Flexileine fest.