Jun 22, 2008 - Sommer 2008

Parson Festival

Irgendwas Besonderes lag schon am Samstag in der Luft. Meine Leute betrachten mich immer so von der Seite und hier und da wurde noch an meinem Fell rumgezupft. Hey, Leute, die Haare brauche ich noch – ich bin doch kein Nackthund! Sonntagmorgen wurde ich dann nach dem Frühstück ins Auto verladen und es ging auf die Autobahn. ´ne Stunde später waren wir am Ziel, auf dem Reiter- und Hundehof der Familie Nunnenkamp in Lübbecke.

Wir waren etwas spät, dass Richten der Rüden war schon in vollem Gange. Aber erstmal mussten wir  uns orientieren – ein Verkaufsstand, Wurstbude, ein Agilityplatz, eine eingezäunter Hunderasen als Showring. Der Begriff Hundewiese wäre eine Beleidigung für die gepflegte Anlage. Und was sah ich dahinter, einen Teich. Hoffentlich ist der für Hunde. Es war nämlich um 10 Uhr schon sauwarm. Die Temperaturen über 28 Grad konnte ich auch den Kollegen im Ring deutlich ansehen. Alle suchten den Schatten des Containers und richtig stellen wollte sich auch kein Hund mehr.

Aber ich sage euch, dass waren alle Profis. Sobald der Richter, Mr. Roger Bigland, in die Richtung der Hunde schaute, standen doch alle wieder perfekt da. Der Richter war für mich Jungspund, der noch nie eine Ausstellung gesehen hat, ein bewundernswerter Mensch. Ein echter Engländer halt – stilvoll und höflich durch und durch, von der ersten bis zur letzen Minute. Und das trotz der Hitze und der zu über 60 zu richtenden Hunde. Meine Züchterin Christiane schrieb fleißig alle Beurteilungen mit und organisierte alles am Ring. Schade, ich wollte ihr doch noch so viel ins Ohr flüstern, was ich alles schon in meinen neuen Zuhause erlebt habe.

Matthias Klengler, der Besitzer von meinem Vater Leo, hatte richtig viel zu tun während des ganzen Festivals. Er hat im Schatten einer Pferdebunge seinen Trimmtisch aufgebaut und trimmte fast ununterbrochen Hunde. Das Interesse war groß und der Tisch war immer von  Zuschauern umlagert.  Wie ihr sehen könnt musste ich auch herhalten. Sabine hat bis Sonntagmorgen geglaubt sie hätte mich schön kurz getrimmt. Na ja, ab und zu irrt man sich halt mal. Zwischendurch hat er dann wie nebenbei Leo (Just in time never the last) ausgestellt und hat mit ihm die dicken Pokale für den Besten Rüden und Best in Show abgeräumt. Ich bin stolz auf meinen Papa.

In der Mittagspause war es dann endlich soweit – der Hundeteich wurde geöffnet. Ich war der Erste im Wasser! Ruck zuck folgte der Nächste und klaute mir sogar meinen Kiefernzapfen. Na ja, sei ihm verziehen. Keine Minute später war richtig was los am Teich. Einige Besitzer hoben ihre Hunde einfach über den Zaun. Bei der Hitze wollte jeder Hund einfach nur so schnell wie möglich ans Wasser und war einfach nicht mehr zu bremsen. Hatte ich einen Spaß! Bei 30 Grad mit über 30 Hunden gemeinsam baden und um den Teich flitzen – was will Hund mehr? Eigentlich ist es überflüssig zu erwähnen, dass wir uns alle, auch die Rüden, prima vertragen haben.

Als nach der Mittagspause das Richten der Hündinnen beginnen sollte mussten wir den Teich räumen. Das klappte auch, nur ein Hund ließ sich trotz aller Lockrufe nicht dazu bewegen das Nass zu verlassen und dreht eine Runde nach der anderen. Ich glaube er hat die Hundemädels im Ring etwas irritiert, aber ihm wird es egal gewesen sein – Hauptsache kühl.

Dann gab es noch den Wedelwettbewerb, den ich leider verpasst habe. Gigantische 181 Rutenwedler in 30 Sekunden schaffte die Siegerhündin "Ida von Amelie". Ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt geht – schaffe ich doch höchstens 60 Wackler in der Zeit. Kurze Zeit späte machte diese nette, kleine Hündin den „Schönsten Kopf des Festival“. Einfach ein schnuckeliges Ding, die dürfte ruhig in mein Körbchen ziehen.
Parson Festival 2009 – ich komme wieder.  

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