Hallo ihr Lieben,
meine (Halb-)Schwesterchen Trudy mailte mich letzte Tage an, warum bei mir im Blog immer noch Spätsommer ist wo sie doch seit Wochen schon im Schnee spielt? Nun ja, es tut mir leid, das ist nicht meine Schuld. Ich hätte soviel zu erzählen gehabt. Nur meine Schreibkraft, die hatte tausend Ausreden. Erst waren wir nur jagen, jetzt ist sie ist erkältet, sie ist müde, sie hat soviel anderes zu tun….
Gut, seit Oktober jagten wir alle gemeinsam mit unserem Habicht Elvira. Aber seit 14 Tagen ist „Hahn in Ruh“ und Sabine fing immer noch nicht wieder an für mich und euch Bericht zu erstatten. Da habe ich heute endlich mal ein ernsthaftes Gespräch mit Sabine geführt. Und jetzt sitze ich hier im ihr auf der Couch und diktiere diese Zeilen.
Von einigen meiner vielen und tollen Jagderlebnissen muss ich einfach berichten. Auf unserer ersten Beizjagd mit Elvira waren alle sehr nervös. Ich natürlich nicht! Im Revier waren wenig Kaninchen und die großen, älteren Jagdhunde hatten mangels Wild und des anhaltenden strömenden Regen wohl schon die Lust verloren. An einem kleinen Kaninchenbau in einem Wäldchen sind die grossen Hunde alle einfach vorbeigelaufen. Aber ich habe es sofort gerochen – da waren doch Kanin drin! Warum reagiert denn keiner? Sofort habe ich mich bis zu den Hinterläufen in ein Loch des Baues gedrückt und mich vergewissert. Da unten drin duftete es so stark, das musste ja schon ein Mehrfamilienbau sein.
Die anderen Falkner waren etwas misstrauisch. Ihre Hunde hatten ja nichts angezeigt und da sollte man frettieren nur weil der Terrier-Jungspund meinte in der Erde verschwinden zu müssen?
Was sollte ich tun? Die wollten mich alle nicht verstehen. Immer wieder habe ich meinen Kopf in den Löchern des Baues versenkt. Klaus setzte sich für mich ein und sagte allen Beteiligten, wenn ich was anzeige, dann ist da auch was. Also setzten wir ein Frettchen auf den Bau und wenige Minuten später sprangen tatsächlich die Kaninchen raus. Elvira hat auch sofort eins gefangen. Was eine Freude! Unser erstes selbst erjagtes Kaninchen lag unter ihr. Sie durfte sich davon vollfuttern und stand anschließend sehr zufrieden auf Sabines Hand. Meinen Anteil am Kanin habe ich auch bekommen und mit stolzgeschwellter Brust bin ich wieder an die Arbeit gegangen. Schließlich musste noch der Habicht „Berta“ von Heinz an Beute gebracht werden. In einem Brombeerdickicht an einer Strasse sass ein Kaninchen, das wieder nur ich als einziger gerochen und angezeigt habe. Die anderen sind schon daran vorbeigelaufen gewesen. Sofort stellte Heinz sich mit seinem Habicht auf die andere Seite des Busches und Klaus gab mir das Kommando, dass Kanin aus dem Busch zu drücken. Was ich natürlich gerne tat und Heinz Habicht Berta fing das Kaninchen kurz bevor es in einem Maisfeld verschwinden konnte. (nur) Dank meines jugendlichen Eifers und Einsatzes machten wir an diesem Tag Beute.
Sabine wusste gar nicht auf wen sie stolzer sein sollte – auf Elviras Erfolg gleich an ihrem ersten Jagdtag oder auf meinen unermüdlichen gründlichen Einsatz.
|